- Absatzsegmentrechnung
- Absatzsegmentanalyse, Segmentrechnung, Vertriebskostenrechnung. 1. Begriff: Kostenrechnerische Zuordnung der ⇡ Absatzeinzelkosten und ⇡ Absatzgemeinkosten auf einzelne Absatzsegmente (z.B. Abnehmergruppen, Absatzgebiete, Produkte oder Produktgruppen, Absatzkanäle). Methode zum Vergleich der Erfolge der Absatzsegmente, um undifferenziert erfasste und ausgewiesene Absatzkosten transparenter zu machen sowie deren Abhängigkeit und damit Beeinflussbarkeit aufzuzeigen (⇡ Erfolgsquellenanalyse). Eine der Grundlagen einer differenzierten ⇡ Marketingpolitik.- Grundlegende Voraussetzung der A. ist eine differenzierte Zurechenbarkeit möglichst vieler Vertriebskosten und Erlöse zu den Absatzsegmenten. Die erforderliche Mehrfachzuordnung von Absatzkosten (z.B. einer Ausgangsfracht zugleich zu dem ausgelieferten Produkt, dem belieferten Kunden, dem entsprechenden Absatzmarkt und dem angesprochenen Vertriebsweg) lässt sich am besten im Rahmen eines datenbankorientierten Aufbaus der Kosten- und Erlösrechnung realisieren, wie er heute von Standardsoftwaresystemen angeboten wird.- 2. Grundformen: a) A. auf Vollkostenbasis: Nettoerfolgsrechnung; Problem der Ermittlung von Schlüsselgrößen für die Verteilung der Gemeinkosten.- b) A. auf Teilkostenbasis: Meist als ⇡ Deckungsbeitragsrechnung; Problem der aufgrund eines zu großen Anteils der den Absatzsegmenten nicht direkt zurechenbaren Kosten verminderten Aussagefähigkeit der Ergebnisse.- 3. Weiterentwicklung zur mehrstufigen bzw. mehrdimensionalen A.: Mithilfe problemadäquater Bezugsgrößenhierarchien können mehrstufige, durch Kombination unterschiedlicher „Sichten“ bzw. -dimensionale A. vorgenommen werden, z.B. Kombination der regionalen Analyse mit einer Differenzierung nach Kundengruppen sowie nach Sortiments- und Auftragsgrößenstruktur.
Lexikon der Economics. 2013.